Changemanagement und neue Führungsmodelle

Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle verändert Arbeitsweisen und fordert Mitarbeitern und Führungskräften neue Fähigkeiten und Kompetenzen ab.

Die Veränderung der Unternehmenskultur im Sinne gemeinsamer Werte, Normen und Einstellungen, welche die Entscheidungen, die Handlungen und das Verhalten aller Akteure in den Unternehmen prägen, wird zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor:

  • Ein flexibleres Vorgehen und ein schnelleres Agieren müssen Einzug in den Arbeitsalltag finden.
  • Um neue Organisationsformen und Technologien anzuwenden, müssen Freiräume geschaffen und Experimente zugelassen werden.
  • Die neue Organisation lebt von der Öffnung gegenüber neuen Ideen und interessanten Produzenten. Neue Managementprinzipien greifen hier: “Assume good faith”, “Do not bite newcomers”. Externe Produzenten können nicht Kraft Hierarchie angeleitet werden: Konsensus ist wichtiger als Überstimmung.
  • Führung ist nicht mehr nur allein Management im Sinne von Planen, Steuern, Messen, Organisieren, sondern bedeutet in Zukunft mehr Anleitung, Begeisterung und Förderung von Menschen.
  • Die Organisation der Zukunft besteht nicht mehr nur aus Beziehungen zwischen Menschen sondern auch aus Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen. Einsatzort und Design der Interfaces sind Teil der Unternehmenskultur. Und auch die Rolle des Menschen: „Human in the loop“
  • Der Weg zu diesem neuen Führungsverständnis erweitert das klassische Management einer Plan-Build-Run-Organisation um die Leadership in einer agilen Organisation (Build-Measure-Learn).
  • Entscheidungen verlagern sich von der Führungsebene auf Teams (siehe Scrum) und Communities mit neuen Rollen und Autoritäten (siehe Holocracy); dies ist eine Herausforderung sowohl für das Management als auch die Mitarbeiter in den Teams.
  • Die neue Organisation ist um die Talente des Individuums herum gebaut. Die Entwicklung eigener Lernpfade (Learnership) aber auch die Eigeninitiative für strategische und taktische Maßnahmen wird essentiell und vom Management und Organisation gefördert.
  • Eine wesentliche Voraussetzung für mehr Partizipation bzw. Selbststeuerung ist eine ausgeprägte Vernetzung der Mitarbeiter und eine weitreichende Offenheit; die digitale Transformation verlangt offene Kommunikation, offenes Feedback und auch Offenheit für Kritik.
  • Die kulturelle Fitness der Unternehmen und die Begeisterung für das Lösen interessanter Aufgaben entscheidet mit über ein erfolgreiches Recruiting von neuen Mitarbeitern.
  • Change Management ist immer seltener eine umfassende Top-Down-Aufgabe, bei der alle Mitarbeiter „mitgenommen“ werden wollen und müssen. Vielmehr werden Teile der Organisation im traditionellen Modus weiterarbeiten und müssen unterstützt werden. Parallel werden neue Arbeitsformen entstehen, die mit dem traditionellem Modell verbunden sind. Das Bewahren sinnvoller Arbeitsformen und die fortlaufende Modernisierung ist eine widerspruchsreiche, aber essentielle Managementaufgabe.

„Für Menschen und Organisation bedeutet es, in einer komplexen, unscharfen und teilweise widersprüchlichen Umwelt zu leben, die geprägt ist von häufigen, sprunghaften und nicht immer prognostizierbaren Veränderungen." (VUCA-Umwelt)